DayTrading Lernen: Erklärung DayTrader & DayTrading-Strategien

Daytrader – kurze Einführung

Die Frage, welcher Anlegertypus mit dem Begriff „Daytrader“ tituliert wird, ist rasch beantwortet: Daytrader sind private oder institutionelle Händler, die eine Position an einem Tag eröffnen und grundsätzlich noch vor Börsenende schließen. Diese Methode vermeidet die Überraschung durch Kurslücken. Denn diese können beim Übernachthandel entstehen und fallen nicht selten zuungunsten gehaltener Positionen aus. Natürlich könnten sich Kurslücken durchaus zum Vorteil eines Anlegern auswirken. Jedoch besteht die Gefahr, dass gerade im volatilen Rohstoff– oder Devisenmarkt beim Handel über Nacht „Gaps“ an anderen internationalen Börsenplätzen auftreten, bevor die deutschen Börsen ihre Pforten öffnen.

Die historischen Wurzeln des Daytradings

Der Grundstein für das Modell Daytrading wurde im Jahr 1971 an der NASDAQ-Börse in den USA gelegt. Damals entstand dort ein computerisierter Ansatz für den Börsenhandel. 1985 entwickelte sich ein Kleinordersystem, das die Möglichkeit des Daytrading abermals verbesserte. In den USA ist Daytrading seit 1996 auch für Privatanleger erlaubt. Dem deutschen Privatanleger wurde Daytrading erstmals im Januar 1997 ermöglicht, und zwar durch Discount-Broker. Vor allem der Boom der „New Economy“ sorgte für ein rasantes Wachstum in Deutschland. Der damals entstandene Neue Markt existiert heute jedoch nur noch teilweise.

CFDs als gute Möglichkeit um Daytrading zu betreiben!

Etliche Instrumente können an einem einzigen Tag gehandelt werden. Über CFDs – also Differenzkontrakte oder Contracts for Difference – haben Händler die Gelegenheit, Produkte wie Aktien, Indizes, Devisen, Rohstoffe und Renten zu handeln. Diese Instrumente gehen dabei nicht tatsächlich in den Besitz der Anleger übers, sondern werden lediglich „auf dem Papier“ gehandelt. Gehandelt werden CFDs auf Margin (Sicherheitsleistung), was bedeutet, dass ein Hebel zur Verfügung steht. Dieser erlaubt im Vergleich zum Direktkauf eines Basiswerts den Einsatz eines Vielfachen des eigenen Kapitals.

Ab und zu Daytraden oder ständig Kurzzeit-Handel betreiben?

Der Daytrading-Verwendungszweck kann von Trader zu Trader variieren. Einige Trader setzen ausschließlich auf das Konzept des Daytradings, andere Händler arbeiten gewissermaßen mit einer Mischkalkulation und vertrauen punktuell – also situationsabhängig – auf diesen Investitionsweg. Wer kann Daytrader werden? Daytrading erfordert zwei grundsätzliche Voraussetzungen: Einerseits ausreichend verfügbares Kapital, andererseits zeitliche Flexibilität. Denn Daytrader müssen ständig die Märkte im Blick haben, um richtige Trades auf den Weg zu bringen. Wer zeitlich auf Nummer Sicher gehen möchte, setzt bei ausreichend technischer Vorerfahrung auf Trading-Roboter wie die so genannten „Expert Advisors“, die für den automatisierten Handel zum Einsatz kommen. So werden Positionen automatisch eröffnet oder geschlossen – verwendet werden hierbei so genannte Stop LossOrders, bei denen Trader einen Wunsch-Bereich zur Trendanalyse definieren. Man spricht dabei auch von einem „Trailing-Stopp“.
Laptop
Unerfahrene Händler sollten auf diesen Technik-basierten Ansatz eher verzichten, weil gute bis sehr gute Kenntnisse der Marktlagen erforderlich sind. Tradingroboter machen Ihren Job eben nur so gut, wie sie zuvor vom Nutzer programmiert wurden. Gesagt werden kann: Daytrading ist nicht für Anfänger, sondern eher für Anleger interessant, die genug Zeit für das ausführliche Kennenlernen der Materie und zugleich genug finanzielle Rücklagen haben. Ideal ist die anfängliche Vorgehensweise über ein Demokonto. Mit virtuellen Guthaben zahlen Trader für Misserfolge während des Erfahrungsaufbaus kein Lehrgeld. Ein paar Monate Zeit sollte man sich ruhig nehmen vor dem ersten Echtgeld-Einsatz. Nur so können alle wichtigen Strategien getestet werden. Wer beruflich stark eingebunden ist, setzt möglicherweise eher auf langfristig ausgerichtete Handelsaktivitäten. Und auch später sollte nur Geld investiert werden, auf das Trader im Ernstfall nach Verlusten verzichten können. Denn Verluste sind nun einmal Teil des Alltags eines jeden Daytraders!

Es braucht Zeit, um Trends erkennen zu können.

Irgendwann landet selbst bei den besten Tradern die eine oder andere Investition im Forex-Handel oder beim Trading mit Differenzkontrakten aus dem Geld, so dass der Einsatz verloren ist. Die Strategieentwicklung und der Aufbau eines Systems wird niemals ganz ohne Verluste klappen. Zu kurzfristig orientierte Handelsmodelle können zum Verlustgeschäft werden. Zu Beginn können Interessenten vielfach froh sein, wenn ihr Engagement zum Nullsummenspiel wird. Mit jeder Verbesserung des Erfahrungshorizonts fällt es leichter, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die eingegangenen Risiken zu bewerten und Gewinne zu realisieren. Risiken einzugehen ist der einzige Weg, um Trends abzupassen. Und das immer wieder in dem Wissen, dass manche Position eben doch mit einem Minus enden wird. Von jetzt auf gleich entdeckt man nur selten neue Trends. Abbilden lassen sich Trends etwa mit dem jeweiligen Abstand zum Stopp.

Ziel des Daytradings ist, Entwicklungen in Minuten- und Stunden-Charts erkennbar zu machen. Ein klarer Unterschied zum Konzept mit längeren Zeitfenstern wie im Falle von Daily- oder Tagescharts. Aufgrund der kurzen Zeiträume sind vom Trader maximale Konzentration und Disziplin gefragt.

Was kann ein Daytrader verdienen?

Der Einsatz bestimmt die maximalen Gewinnaussichten. Wer viel riskiert, kann viel verdienen. Die Rendite hängt im Grunde von der Kumulation des eingesetzten Kapitals ab. Wer den Daytrading-Ertrag erhöhen möchte, muss mehr Kapital einsetzen und auf riskantere Handelsinstrumente vertrauen. Doch nicht jeder hat es auf das große Geld abgesehen, sondern möchte lieber dauerhaft etwas zum normalen Einkommen als Kleinunternehmer hinzuverdienen. Besteht der Wunsch, ausschließlich in diesem Bereich Geld zu machen, ist permanentes Wachstum obligatorisch. Das würde bedeuten, dass er beispielsweise sein gesamtes Kapital auf eine Position setzt, sein Risiko per „Stopp Loss“ absichert und nach Abschluss des Trades das gesamte Kapital direkt auf den nächsten Trade setzt. Bei diesem Verfahren entstehen – wie bei jedem Trading – Drawdowns, also Rückgänge im Kapitalstand. Überblickt der Daytrader diese Drawdowns und ist er sich seiner Strategie sicher, spricht nichts gegen rasante Trading-Expansion.

Eine Kapitalstrategie könnte wie folgt aussehen:

  • Ein Daytrader setzt anfänglich 3.000 Euro auf eine Derivateposition, beispielsweise einen Call auf den Dax.
  • Er gewinnt am ersten Tag 20 Prozent und setzt am nächsten Tag 3.600 Euro auf eine Derivateposition. Er verliert fünf Prozent und setzt am dritten Tag 3.400 Euro auf eine Derivateposition. In dieser Form setzt sich die Serie fort.
  • Der Trader beobachtet zwei Faktoren: Das zahlenmäßige Verhältnis von Gewinn- und Verlusttrades (beispielsweise folgt auf drei Gewinne ein Verlust, doch es kann auch 1:1 und sogar mit mehr Verlust- als Gewinntrades funktionieren) sowie die Höhe der Drawdowns gegenüber dem letzthöchsten Kapitalstand. Ein maximaler Drawdown von 40 Prozent gilt als hinnehmbar.

Welcher Trading-Typ sind Sie genau?

Gleichermaßen zeigt der Vergleich der Daytrader-Typen, dass es Händler gibt, die über Jahrzehnte erfolgreich handeln und nicht kumulieren. Sie verdienen eine komfortable fünfstellige Summe im Monat und legen überschüssiges Geld beispielsweise auf Tages- oder Festgeldkonten an. Andere Daytrader verdienen mit einer erfolgreichen Strategie Millionen und verlieren sie im späteren Verlauf wieder. Vielleicht aus dem schlichten Grund, weil sich mühsam entwickelte Strategien in den folgenden zwei bis drei Jahren nicht mehr auf die Märkte anwenden lassen. Strategien müssen somit an sich ändernde Rahmenbedingungen angepasst oder gegen bessere ausgetauscht werden. Etwa durch ein korrigiertes Verhältnis von Verlust- zu Gewinntrades. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil das Öffnen und Schließen der Daytrading-Positionen binnen eines Handelstages erfolgt. Der Einsatz ist im Worst Case rasch verloren. Der genaue Zeitpunkt der Positions-Eröffnung ist unerheblich für die Definition des Daytradings. Relevant ist der Zeitpunkt des Verkaufs. Das Maximum ist somit, gleich zu Beginn des Handelstages einzusteigen und eine Punktlandung zum Handelsschluss hinzulegen.

Risiko- und Moneymanagement beim Daytrading

Zu sagen ist: Wer Daytrading betreibt, muss sein Risiko- und Moneymanagement auf die Bewegungen eines Tages ausrichten. Was dies bedeutet, lässt sich ab Beispiel des Deutschen Aktien Index (Dax) ablesen. Dieser wird im Normalfall – auf einen Zeitraum von mehreren Jahren betrachtet – pro Tag im Durchschnitt Bewegungen zwischen 50 bis 150 Punkten aufweisen. Eine gute Spekulationsbasis für Trader. Werte deutlich über oder unter diesen Grenzbereichen sind eher unwahrscheinlich, wenngleich wie üblich Ausnahmen die Regel bestätigen. Die besagte Entwicklungsspanne verlangt von Tradern, dass sie ihre Positionen auf die erwarteten Intraday-Bewegungen hin ausreichend groß gestalten, also genug Kapital einsetzen. Andernfalls sind kaum Gewinne erzielbar. Empfehlenswert ist zudem die Absicherung der Positionen durch Stopps. Eventuell gleich sogar durch mehrere Stopps. Kauft ein Trader einen Knock-out oder CFD in einer Größenordnung von 2.000 bis 5.000 Euro zu, könnten diese Stopps vielleicht bei 8,15 und/oder 22 Punkten gesetzt werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden:

  • Daytrading verlangt eine hohe Kapitalisierung
  • Daytrading verlangt eine enge Marktbeobachtung oder noch besser den Einsatz automatisierter Programme wie die Expert Advisors, die der MetaTrader anbietet
  • Daytrading ermöglicht eine Diversifikation (Traden mehrerer Werte) nur bei entsprechend hohem Kapital und der Fähigkeit, auf den Markt entweder mit automatisierten Programmen oder durch genaue Beobachtung zu reagieren

Dieser besonderen Zusammenhänge sind sich viele Trader nicht bewusst, was im schlimmsten Fall falsche Entscheidungen und letzten Endes hohe Verluste zur Folge haben kann. 50 Euro willkürlich auf den erstbesten Wert zu setzen, ist nichts anderes als reines Glücksspiel. Sie können ebenso gut eine Münze werfen oder zum Roulette gehen. Mit gezieltem Trading hingegen hat diese Vorgehensweise nichts zu tun. Wenn Sie nur einen Wert im Daytrading vernünftig handeln wollen, benötigen Sie ein vierstelliges Kapital.

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