Euro verliert nach Konjunkturdaten-Veröffentlichung
Mit Spannung waren die Daten zur deutschen Konjunktur erwartet worden. Wie immer war schon im Vorfeld von einer akuten Auswirkung der Publikationen auf den Devisenmarkt und vor allem natürlich die Gemeinschaftswährung Euro auszugehen. Unklar war dabei, ob die Einflüsse der Konjunkturdaten in diesem Falle positiver oder negativer Natur sein würden. Nun steht fest, dass die Zahlen ungewohnt schwach ausfallen und der Euro infolge dieser Erkenntnisse ebenfalls Schwäche zeigt. An anderer Stelle jedoch profitiert man von den Entwicklungen – einmal mehr ist es der japanische Yen, der zulegen kann.
Yen legt zu – Euro und Pfund schwächeln
Seit jeher gilt die japanische Währung als eine Art Fluchtpunkt, weshalb vielfach der Begriff „Fluchtwährung“ in den einschlägigen Medien zu finden ist. Allerdings erlebt der Yen nicht nur dem Euro gegenüber einen Kursanstieg, auch dem US-Dollar gegenüber konnte sich der Yen stabiler zeigen. Die Daten aus Deutschland haben nicht nur innerhalb der Währungsgemeinschaft Wirkung gezeigt. Auch das Britische Pfund leidet zur Wochenmitte unter den Zahlen. Zumal die Produktion in der britischen Industrie im Juni ebenfalls ein Minus hatte erkennen lassen. Die gesamtwirtschaftlichen Probleme im Zusammenhang sind ähnlich gelagert. In Großbritannien etwa gehen Experten schon seit einiger Zeit davon aus, dass es erst einmal nicht zu einer Anhebung der Leitzinsen kommen wird.
Hoffnungen auf strengere Geldpolitik schwinden
Und auch die Europäische Zentralbank wird aller Wahrscheinlichkeit – zumindest ist dies die momentane Überzeugung vieler Analysten – an der aktuellen Zinspolitik festhalten. Sehr zum Leidwesen aller, die auf eine andere EZB-Geldpolitik gehofft hatten. Nach Auffassung etlicher Volkswirte sollte die Zentralbank allmählich Abstand von ihrer Niedrigzins-Strategie Abstand nehmen. In gewisser Weise bilden Eurokurs und Zinspolitik der Europäischem Zentralbank einen Kreislauf, aus dem sich möglicherweise nicht so bald ein Ausweg zeigen könnte.
Wie wird der EZB-Rat entscheiden?
Solange der Euro einen geringen Wert hat, wird die EZB ihrer Politik treu bleiben. Andersherum werden Anleger nicht auf einen baldigen Euro-Anstieg wetten, wenn sie davon ausgehen, dass keine Zinsanhebungen in der Eurozone bevorstehen. Dennoch hat die Vergangenheit gezeigt, dass der Rat der EZB im Rahmen seiner Sitzungen gerne mal anders verfährt als erwartet. Vielleicht auch dieses Mal am 07.08.2014, wenn die Notenbanker in Frankfurt am Main mitteilen, welchen Weg man für die kommenden Wochen einschlagen möchte. Abhilfe mit Blick auf den Euro und die Konjunktur in Deutschland könnte eine vorzeitige Besserung der Industrie-Auftragslage schaffen.
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