Chinas Zentralbank kündigt Freigabe des Zinsmarktes an

Zwei Jahre soll es dauern, bis die Volksrepublik China endlich – so wenigstens die klare Meinung vieler westlicher Devisen– und Wirtschaftsexperten – den heimischen Zinsmarkt öffnen will. Und zwar vollständig. Zuletzt hatte es in regelmäßigen Abständen Meldungen darüber gegeben, dass Chinas Regierung plant, vor allem den Handel der heimischen Währung Yuan dem US-Dollar und anderen relevanten Devisen wie dem Euro gegenüber zu vereinfachen. Ein erklärtes Ziel der Pläne: Man will den Devisenhandel preiswerter machen, denn noch ist der Handel im internationalen Vergleich für Trader kostspielig.

Schon 2016 sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein

Nun die Nachricht des Gouverneurs der Chinesischen Zentralbank: Spätestens 2016 will man den Markt der Zinsen vollständig freigeben. Im Idealfall, so Zhou Xiaochuan, der Gouverneur der CZB, in einer Stellungnahme zum Ende der vergangenen Woche, könnte man sich die Umsetzung des Vorhabens sogar binnen eines einzigen Jahres vorstellen. Dabei geht man bei der Zentralbank recht typisch für chinesische Verhältnisse vor. Denn im gleichen Atemzug mit der Ankündigung zur Zinsmarkt-Liberalisierung heißt es bei Chinas Zentralbank, dass die Bedingungen in der nationalen Wirtschaft stimmen müssen, damit das Konzept aufgehen wird.

Wirtschaftliche Entwicklungen sollen über Fortschritt der Liberalisierung entscheiden

Und auch die weltweite Wirtschaftslage soll am Ende entscheiden, ob man den Plan tatsächlich innerhalb des Zeitraums in die Tat umsetzen kann. Für unrealistisch jedenfalls hält man den Ansatz bei der CZB nicht, wie Gouverneur Zhou im Rahmen einer Pressekonferenz im Zusammenhang des so genannten „chinesisch-amerikanischen strategischen und wirtschaftlichen Dialogs“ verkündete. Erst im März dieses Jahres war mitgeteilt worden, dass man eine Lockerung hinsichtlich der Zinskontrolle plant. Dabei ging und geht es um die Zinsen auf Bankeinlagen. Was nach Auffassung von Experten zugleich liberalere Möglichkeiten für den Forex-Handel insgesamt bringen kann, den auch die Regierung seit längerer Zeit im Blick hat. Noch fällt Chinas Bedeutung am Devisenmarkt verglichen mit der internationalen Relevanz der Wirtschaft des Landes aufgrund der erschwerten Bedingungen vergleichsweise gering aus.

Mehrere geldpolitische Instrumente sollen vor allem der Zentralbank mehr Mitspracherechte einbringen. Nicht zuletzt im Bereich des für den Devisenhandel so wichtiger Interbankenmarkts. Am Devisenmarkt will die Zentralbank zukünftig weniger Einfluss geltend machen.

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