Großbritannien gegen EU-Pläne für neue Devisenmarkt-Regeln

Anleger, die den Devisenhandel – ob direkt mit Währung bestimmter Staaten oder über das Traden mit Devisenpaaren im Forex– und CFD-Sektor bevorzugen – nutzen, um Rendite zu erreichen, müssen stets das große Ganze im Blick behalten. Dass diese scheinbar offensichtliche Tatsache nicht oft genug betont werden kann, haben die Manipulationen am Devisenmarkt durch internationale Großbanken über die Leitzinsen in den vergangenen Monaten eindrucksvoll gezeigt. Nun geht es um die Frage, welche Regeln in Zukunft dafür sorgen, dass solche Einflussnahmen und Absprachen durch Banken nicht mehr möglich sind.

London hat großen Einfluss auf Entscheidungen

Die Europäische Union will strenge Regulierungen für die gesamte EU schaffen. Damit ist die englische Regierung in London jedoch nicht einverstanden. Dort will man nun eigene Konzepte ins Rennen bringen, um Manipulationen zu bekämpfen. Einig ist man sich insofern, dass striktere Regeln nötig sind. Die britische Regierung weist die EU-Pläne von sich und verweist darauf, die eigenen Ideen würden mindestens vergleichbar ausfallen. Zutreffend jedenfalls ist, dass die Regierung durchaus ein Mitspracherecht geltend machen kann. Immerhin handelt es sich bei der Metropole um den wichtigsten europäischen Börsenstandort und zugleich den Mittelpunkt des globalen Devisenhandels. Tag für Tag werden dort Devisen mit einem Gesamtvolumen von etwa fünf Billionen US-Dollar gehandelt.

Britische Regierung will heimische Bedingungen stärker berücksichtigt wissen

Wahr ist aber ebenso: Es war absehbar, dass sich die britische Regierung nicht mit den EU-Plänen einverstanden erklären würde. Und so zeichnen sich die selbst vorgelegten Konzepte dadurch aus, dass die besonderen Bedingungen der heimischen Finanzbranche deutlich stärker als die der restlichen EU berücksichtigt werden. Insbesondere betrifft dies die drohenden Haftstrafen (bis zu vier Jahre), die ab dem Jahr 2016 auf Täter bei nachweislichen Manipulationen zukommen könnten, sollte die EU ihr Vorhaben in die Tat umsetzen. George Osborne, seines Zeichens Finanzminister Großbritanniens, will eben dies verhindern, wie aus der Meldung vom gestrigen Abend (Mittwoch, 11.06.2014) hervorgeht. Fakt ist in diesem Zusammenhang übrigens auch, dass in Großbritannien maximal sieben Jahre Haft drohen, wenn der Libor-Zins manipuliert wird.

Diese Regeln sollen nun bald auch für Eingriffe in den Devisenmarkt (sowie den Handel mit Anleihen und Rohstoffen) zugrunde gelegt werden. Dennoch zeichnen sich erneute Konflikte zwischen der EU und Großbritannien ab. Und diese werden sich wie gehabt auf die Situation am Devisenmarkt auswirken.

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