Was sind Oszillatoren?

Oszillatoren sind aus verschiedenen Bereichen der Wissenschaft bekannt, die Physik wendet sie regelmäßig an. Es handelt sich prinzipiell um schwingungsfähige Systeme, das heißt, ein Zustandswert schwingt auf einer Zeitachse um eine Nulllinie. Das kann an der Börse beispielsweise das Volumen des Handels oder die Volatilität sein. Oszillatoren werden beim Trading vorrangig eingesetzt, um Parameter wie etwa das Handelsvolumen, die aus dem Chart nicht erkennbar sind, auf einen Blick darstellbar zu machen. Die meisten Trader nutzen sie zusammen mit anderen technischen Indikatoren wie beispielsweise Trendfolgern, um Konvergenzen und Divergenzen sofort erkennen zu können. Ein einfaches Beispiel zeigt das auf: Wenn der Oszillator das Handelsvolumen anzeigt und der Kurs des Wertpapiers einen raschen, steilen Trend nach oben aufnimmt, der Oszillator jedoch kaum Bewegung zeigt, dann handelt es sich um einen Ausbruch ohne Volumen. Die durch den Oszillator erkennbare Divergenz lässt vermuten, dass es alsbald einen heftigen Rückschlag geben wird.

Oszillatoren aus mathematischer Sicht

Das System des Oszillators, der unter dem Chart separat angezeigt wird, liefert Aussagen zum Pendeln des gewählten Parameters um den Ruhepunkt. Mit einer Differentialgleichungen beschrieben stellt der Oszillator ein dynamisches System dar, das einen stabilen Grenzzyklus aufweisen sollte. Für die Börse bedeutet das, die Extreme können nicht nach unendlich tendieren, es kann also – wenn es sich um einen Volumenoszillator handeln sollte – weder gar kein Handel (Tendenz gegen null) noch ein unbegrenzter Handel (Tendenz gegen unendlich) stattfinden. Überwiegend sollte sich der Oszillator einschwingen, also um gleichmäßige Werte pendeln. Hier gilt es allerdings für die sehr technisch orientierten Trader zu beachten, dass ein Börsenoszillator nicht mit einem physikalischen Oszillator etwa für Wechselstrom gleichzusetzen ist. An der Börse gibt es sehr wohl Extreme, die ein Oszillator schlimmstenfalls nicht mehr darstellen kann. Auch schwingt ein physikalischer Oszillator jedenfalls für technische, also von Menschen konstruierte Anwendungen periodisch und relativ gleichmäßig, der Börsenoszillator schwingt ungleichmäßig und aperiodisch. Das macht gerade seinen Vorzug aus.

Einsatz von Oszillatoren in der Chartanalyse

Die Chartanalyse verwendet für Oszillatoren eine Skala meist zwischen -100 bis +100, sehr oft auch -200 bis +200. Bekannte Oszillatoren sind:

  • Aroon: zeigt die Zeitrelation zwischen gegenwärtigem Zustand und letztem Periodenhoch/-tief auf
  • Chaikin: Oszillator für das Momentum
  • DPO (Detrended Price Oscillator): Marktmomentum um den kurzfristigen Trend bereinigt
  • Fast und Slow Stochastik: ebenfalls Momentum-Oszillatoren
  • Ultimate Oszillator: misst den Kauf-/Verkaufsdruck anhand des Handelsvolumens auf drei verschiedenen Zeitebenen, um ein genaues Bild zu liefern
  • RSI (Relativ Strength Index): zeigt die relative Stärke des gegenwärtigen Kursgeschehens gegenüber einer längeren Zeitperiode an

Aufbau und Funktionsweise von Oszillatoren

Über die Aussagekraft verschiedener Oszillatoren wird unter Experten nach wie vor engagiert und oft diskutiert, denn nicht jedes Modell erfüllt den erhofften Zweck auf ganzer Linie. Und tatsächlich gibt es Oszillator-Varianten von unterschiedlicher Effizienz und Nützlichkeit im Rahmen der Chartanalyse. Es ist aber ebenso bekannt, dass bei korrekter charttechnischer Anwendung durchaus große Erfolge durch den Oszillator-Einsatz erreicht werden können. Zu diesem Zwecke allerdings müssen Trader den Aufbau verstehen und mit der genauen Funktionsweise von Oszillatoren vertraut sein. Der Name Oszillator dient physikalisch oder mathematisch erfahrenen Tradern wie schon gesagt also Verweis darauf, dass es sich hier um Kursbewegungen zwischen zwei Linien handelt.

CFDs verlangen Einsatz passender Indikatoren

Wichtige Aussagen sollten die Indikatoren dahingehend treffen, wann der Kurs eines Basiswertes wahrscheinlich seinen tiefsten Stand erreicht haben wird und wann es Signale für einen überverkauften Markt oder Einzelwert gibt. Andersherum können die Oszillatoren natürlich auch auf Höchststände von Aktien und anderen Werten sowie auf mögliche Überkäufe hindeuten. Händler von CFDs, die über ausreichendes Wissens zu diesen beiden Eigenschaften verfügen, haben die Chance, Aktienwerte zu sehr niedrigen Kursen zu erstehen und später wieder mit einem hohen Gewinn beim Höchstwert wieder verkaufen.

Oszillatoren können in allen relevanten Programmen genutzt werden

Alles steht und fällt bei Oszillatoren mit dem richtigen Timing – oder anders herum formuliert: Oszillatoren sind Ausgangspunkte für zeitlich passend geplante Transaktionen am Finanzmarkt. Dies wiederum erklärt sich darauf, dass sie als Indikatoren ziemlich genaue Hinweise darauf geben, wann sich innerhalb eines Kursverlaufs extreme Verläufe ergeben. Und genau in diesem Zusammenhang gesagt mancher andere Indikator leider, der sonst recht gute Aussagen innerhalb der Chartanalyse zulässt. Beim analytischen Trading können Anwender Dank der unterschiedlichen Oszillatoren (auch und gerade als Bestandteil der Handelssoftware MetaTrader 4 oder MT5) Kursverläufe sehr exakt analysieren und so mögliche Entwicklungen in naher und ferner Zukunft einfacher und schneller vorhersehen. Die wesentlichen Basics zur Funktionsweise von Oszillatoren finden sich in Form der Bandbreiten bereits weiter oben.

Wann ist ein Markt überkauft und überverkauft?

Geht man im Beispiel von einer Bandbreite von 0 bis 100 aus, befindet sich die Mittelpunktlinie logischerweise bei 50 innerhalb der Oszillatoren-Darstellung. Die Werte 0 und 100 bzw. die Bewegung in Richtung dieser Marken stehen in diesem Zusammenhang für den überverkauften oder überkauften Markt. Trendwechsel kündigen sich hingegen an, wenn sich der Oszillator infolge der Berührung eines der beiden Extremwerte wieder in die Gegenrichtung abstößt. Trader tun gut daran, sich an diesen Erkenntnissen zu orientieren, um Aktien (oder andere Underlyings) am jeweiligen zu kaufen oder zu verkaufen. Die Ein Merkmal für die Technische Analyse kann auch die Mittelpunktlinie sein.

Ein Beispiel:

Für den Fall, dass ein Kursverlauf diese Linie im Abwärtsverlauf kreuzt, weil der Oszillator eine Entwicklung vom Maximalkurs 100 weg verläuft, macht dies eine Annäherung des anderen Extremkurses 0 wahrscheinlich. Dies bedeutet im Kontext, dass der Aktienkurs weiter fallen wird – entweder sollten Trader ihre Aktien also veräußern oder alternativ gezielt auf einen fortgesetzten Kursrückgang spekulieren.

Divergenz zwischen Oszillator und Aktienkurs

Die Darstellung der Kurscharts von Aktien ist den Chartbildern eines Oszillators in vielen Fällen sehr ähnlich sind, zumindest im Hinblick auf die Hoch- und Tiefstwerte im Kurschart. Genauer: Es präsentiert sich oftmals eine faktische Übereinstimmung. Ebenso denkbar ist situationsabhängig aber auch eine „Divergenz“, also eine Abweichung, denkbar. Von einer solchen Divergenz sprechen Analysten unter folgenden Bedingungen:

  1. Der Oszillator erreicht den bisherigen Extremwert im Chart nicht mehr; er bewegt sich indes in die Gegenrichtung und somit auf den anderen Extremwert zu
  2. der Kurs des Underlyings (z.B. einer Aktie) lässt in Zuge der Chartanalyse neue Hoch- und Tiefstmarken erkennen.

Auch wenn dies passieren kann, sind Oszillatoren innerhalb Chartanalyse ein guter Indikator für überkaufte und überverkaufte Werte bzw. Märkte.

Ratschlag für Trader – Wie sollten Trader mit Oszillatoren handeln?

Ideal sind Szenarien, in denen eine Seitwärtsbewegung erkennbar ist und eher kleine Ausschläge herausstechen. Bei größeren Kursschwankungen sind die Indikatoren nicht unbedingt empfehlenswert. Denn dann befinden sich Aktienkurs mitunter in Phasen stärkeren Auf- und Abwärtsbewegungen, die wenig mit der sonst ablesbaren Schwankungsbreite (Volatilität) gemeinsam haben. Oszillatoren weisen in solchen Situationen teilweise auf Übertreibungen der Kurse/Märkte hin, während Aktienkurse vielleicht ihrem Auf- oder Abwärtstrend treu bleiben.

Deshalb raten Insider Händlern vielfach, nicht ausschließlich auf Oszillatoren zu vertrauen. Stattdessen sollte man immer auch ein Auge auf aktuelle Kurstrends haben. Wie so oft macht es die Mischung, das trifft eben auch aufs Trading mit Oszillatoren und anderen Signalen für die Technische Analyse zu.

Trendfolge-Indikatoren vs. Oszillatoren

Die Trendfolge ist bekanntlich die am häufigsten empfohlene Handelsstrategie für Einsteiger, die bis dato keine Erfahrungen mit dem Forex– oder CFD-Handel vorweisen können. Doch natürlich verlangt auch diese Strategie nach den richtigen Hilfsmitteln, ohne analytisches Geschick ist es meist nur eine Frage des Glücks und Bauchgefühls, ob erfolgreich getradet oder ein schmerzlicher Verlust mit dem Kontoguthaben verrechnet wird.

Nicht immer ist die Trendfolge der ideale Weg

Die Liste der Indikatoren ist lang, weshalb sich Trader oft nicht einig sind, welche im Einzelnen nun genau ans Ziel führen. Barometer oder die sogenannten Keltner Kanäle finden vielfach eher keinen Zuspruch, selbst wenn Profis gerne mit vielen verschiedenen Indikatoren arbeiten. Die Überschrift „Trendfolge-Indikatoren vs. Oszillatoren“ kann in gewisser missverständlich sein, denn nicht selten kommen beide Gruppen parallel zum Einsatz. Trendfolger wie der MACD – der Name lässt es anklingen – dienen vor allem dazu, aktuelle Trends zu erkennen. Währenddessen werden Stochastik, Momentum und Co. verwendet, um Phasen herauszufiltern, in denen der Markt überkauft oder überkauft ist. Anfängern fällt oft die Verwendung beider Gruppen schwer.

Einsätze müssen zum Anleger-Budget passen

Zwei wichtige Trendfolger-Varianten für die markttechnische Indikatoren sind die „Trend-Stärke“ und „Trend-Breite“. Erstere zeigt, wie solide Trends ausfallen und ob von einem Fortbestand des Trends auszugehen ist. Hilfreiche Aussagen hilft der Abstand des Basiswertkurses im Hinblick auf die 200-Tage-Linie im jeweiligen Basiswert. Ein großer Aufwärtstrend präsentiert sich, wenn der positive Abstand möglichst deutlich ist. Im zulässigen Umkehrschluss ist ein eindeutiger und großer  Abstand im erkennbaren Abwärtstrend ein Indikator für die Stärke dieses Trends. Weniger intensiv sind Trends, wenn die Abstände zwischen den genannten Werten gering ausfallen. Hier bieten sich eher geringe Einsätze ein, um folgenreiche Verluste gering zu halten. Die Breite eines Trends verdeutlicht, ob aktuelle Kursbewegungen wahrscheinlich Bestand haben werden.

Den Ausschlag gibt jeweils, wie groß die Zahl der Indexwerte ist, die entweder über oder unter der 200-Tage-Linie angesiedelt sind. Starke Trends zeichnen sich durch viele Werte oberhalb der Linie aus. Trendwechsel können anstehen, wenn die Anzahl der begleitenden Werte zum Trend abnimmt. Hier zeigt sich eine rückläufige Marktbreite, was für einen kommenden Trendwechsel spricht.

Der Kniff bei Inanspruchnahme der Trendfolger und Oszillatoren zur Chartanalyse:

In Seitwärtsbewegungen des Marktes oder der bevorzugten Aktien und anderer Basiswerte leisten die Trendfolge-Indikatoren eher keine gute Arbeit, dafür aber sind sie bei starken Trendphasen ideal. Andersherum sind Oszillatoren fehleranfällig, wenn klare Trends erkennbar sind, bieten sich aber wie schon erwähnt für den Handel bei Seitwärtstrends fürs Trading an. Ein Grund ist darin zu sehen, dass ein starker Trend häufig von längerfristigen Überkauft/Überverkauft-Merkmalen geprägt ist, was die Verwendung von Oszillatoren wenig sinnvoll macht. Denn hier führen sie oft zu kritischen Ergebnisse bei der Analyse.

Indikatoren sind Hinweisgeber, aber keine Gewinngarantie

Fehler möchten Händler selbstverständlich umgehen, was zum Einsatz vieler Indikatoren verleitet. Die Tatsache, dass jeder Indikator für sich nichts anderes als eine Ableitung eines Handelsvolumens auf der einen Seite und des Kurses an sich auf der anderen Seite ist, macht beide Varianten von Indikatoren kompliziert, wenn Anwender diese nicht richtig lesen und deuten können. Deshalb raten Analysen auch zu einem sinnvollen Mix von Trendfolgern, Oszillatoren und anderen Indikatoren, die sich an bestehenden Trends sowie der Volatilität orientieren. Für die Signal-Bewertung bedeutet dies, dass man sich am besten nicht allein auf die Indikatoren verlassen sollte. Kurs und Trends übergeordneter Art sollten Trader ebenfalls stets vor Augen haben.

Wer Indikatoren versteht und situationsbedingt anwendet, kann lohnende Indizien sammeln für die eigenen Handelsentscheidungen. Im besten Fall verfügen Händler über fortgeschrittenes Tradingwissen, damit sowohl Trendfolger als auch Oszillatoren korrekt interpretiert und erst dann zur Grundlage neuer Orders gemacht werden. Einfache Vorgehensweisen haben sich in diesem Umfeld oftmals als der richtige Ansatz erwiesen, auch wenn die Nutzung vieler unterschiedliche Signale verlockend sein mag, um die Chancen vermeintlich zu optimieren. Immer ist dies aber leider nicht der Fall.

Die 5 besten Oszillatoren im Kurz-Check!

Die Liste der Indikatoren und somit auch der Oszillatoren ist lang. Zu lang, um alle vorzustellen. Deshalb soll es im Folgenden um die unserer Meinung nach wichtigsten und besten fünf gehen. Dabei gilt es wissen, dass es innerhalb dieser Verwendung der Oszillatoren durchaus nochmals verschiedene Ansätze und Bewertungsmuster geben kann. Zu unterschiedlich können Analysen ausfallen, vor allem in Märkten, die für sich genommen schon reichlich Spielraum für Interpretationen bieten. Nichtsdestotrotz werden diese fünf Oszillator-Modelle nicht ohne Grund von so vielen Tradern im Handelsalltag präferiert.

Nr. 1 – der Momentum Oszillator

Für viele Trader ist der Momentum (MOM) der eindeutig wichtigste Oszillator innerhalb der Indikatorenanalyse. Er wird entsprechend global am häufigsten genutzt. Unter anderem, weil das Rechenvorgehen vergleichsweise einfach gelingt. Der Indikator hilft bei der Messung der Stärke von Kursbewegungen. Im Standard werden aktuelle Kurse mehrerer Tage vom momentanen Kurs subtrahiert. Daraus resultierend verläuft der Indikator in Richtung der Nulllinie. Durch den Signalgeber können neue Trends ausfindig gemacht werden, die von deutlichen Bewegungen gekennzeichnet sind. Innerhalb der Trends wird der „absolute Momentum-Wert“ ermittelt auch die Trend-Kraft wird offensichtlich.

Eine andere Rechenvariante vertraut auf die Division der beiden Kurse. Auch wenn sich die Basislinie ändern, ergeben sich gute Aussagen zum Trend. Insgesamt bietet sich hierbei einiger Spielraum für Interpretationen zum Trendausmaß. Bewegt sich ein Momentum im Negativbereich, zeigt dies einen Abwärtstrend, im positiven Bereich entsprechend einen Aufwärtstrend. Ein weiterhin steigendes oder fallendes Momentum ist als Indikator ein Fingerzeig bezüglich der Kraft der Bewegung nach unten oder oben. Der Signal-Klassiker ist dabei das Durchbrechen der Mittelpunktlinie. Wird die Linie von unten nach oben gekreuzt, deuten wir dies als Signal für einen Kauf, der Durchbruch nach unten spricht für einen Verkauf.

Nr. 2 – Der Relative Stärke Index als Oszillator

Wie der Momentum gehört der Relative Stärke Index (kurz: RSI) ganz eindeutig auf die Liste der beliebtesten Oszillatoren, der durch Welles Wilder schon Ende der 1970er Jahre entwickelt wurde und seit dem international von Tradern genutzt wir. Sowohl beim Forex- auch als CFD-Handel führt der Ansatz ans Ziel. Ebenfalls gilt für den RSI und den Momentum-Indikator, dass sie nicht für sich alleinstehend, sondern in Kombination mit anderen Indikatoren zum Einsatz kommen sollten. Nicht nur Analysten vertrauen auf den RSI, auch erfahrene Börsenhändler zeigen sich vom Nutzen überzeugt. Seiner Funktion nach handelt es sich um den Relative Stärke Index um einen Wert, welcher sich im Rahmen des Maximalwerts und Minimalwerts mit einem gewissen Ausmaß in pendelnder Form bewegt. Trader ermitteln mit diesem Indikator eine Vorstellung der Stärke eines bestehenden Aufwärtstrends. Zudem können Wendepunkte eines Trends erkannt und analysiert werden. Die Wendepunkte ergeben sich üblicherweise aus den Unterschieden im Verlauf zwischen dem Kurs eines Basiswertes und des Indikatorverlaufs.

Bevorzugt wird der Relative Stärke Index vor allem wegen seiner hohen Wirksamkeit bei Kursinterpretationen. Bei massiv nach oben oder unten schwankenden Kursen allerdings birgt der Indikator das Risiko falsch ausgelöster Signale. Als Rechengrundlage definieren Trader einen Zeitraum X mit Zeiteinheiten Y, innerhalb dessen sie die Schlusskurse steigender Kerzen im Chart beobachten und einem Mittelwert kalkulieren. Geteilt durch den Mittelwert fallender Balken wird dann Relative Stärke Index ermittelt. Die Ergebnisse bewegen sich zwischen 0 und 100 – alles ab 50 aufwärts stellt Hinweise auf Aufwärtstrends darunter, darunter liegende Schwankungen sprechen für einen Abwärtstrends des analysierten Wertpapiers. Zusätzlich erweist sich der RSI beim Forex-Handel als guter Signalgeber zu Über- und Unterkäufen hin. RSI-Werte ab 70 aufwärts sprechen für ein zu geringes Käuferinteresse, Werte bis maximal 30 wiederum sind Überverkaufs-Signal ein Argument für einen Einstieg.

Nr. 3 – der Stochastik Oszillator

Trader, die auf den Stochastik Oszillator vertrauen, möchten etwas dazu erfahren, an welcher Stelle sich ein Schlusskurs in einem bestimmten Zeitfenster und der zugehörigen Handelsspanne einfinden wird.  Auch hier wird mit einer Skala von 0 bis 100 gearbeitet, weshalb die Umstellung zwischen verschiedenen Oszillatoren mit einiger Eingewöhnungszeit recht leicht von der Hand geht. Wie gewohnt, liegt die Skala-Mittellinie bei der Marke 50. Extrembereiche auf der Skala beginnen nach oben bei 80 und nach unten bei 20. Werte von 80 bis 100 sprechen erwartungsgemäß für Marktszenarien mit einem Überkauf, während Werte von 20 oder geringer auf überverkaufte Märkte hindeuten. Ein Kaufsignal wird deutlich, wenn sich die Linie des Stochastik von unten in den Extrembereich bewegt. Daraus ergibt sich, dass Verkaufssignale bestehen, sofern die Linie des Stochastik Oszillator aus dem hohen Extremsektor von oben nach unten verlässt. Kommt es zum Kreuzen der Mittellinien in Charts, kann dies von Anwendern als Bestätigung ihrer anfänglichen Bewertung der Signale gewertet werden.

Wie bei allen Oszillatoren spielt die Mittellinie auch beim Stochastik Oszillator eine große Rolle, weil sie Aufschluss über mögliche Wendepunkte beim Kurs geben können. Der Stochastik-Oszillator setzt sich aus zwei gleitenden Durchschnittslinien zusammen. Diese, so haben wir erkannt, wiederum weisen Bewegungen in drei möglichen Bereichen auf: die Überkauf-Zone, einen neutralen Mittelbereich sowie eine Überkauf-Zone. Die genannten Sektoren von 80 bis 100 (Überkauf) und 0 bis 20 (Überverkauf) sind in diesem Kontext sozusagen die Standardbereiche, die jedoch mitunter angepasst werden müssen – je nach Marktlage. Allgemein dient der Stochastik Oszillator dazu, sehr extreme Kursniveaus ausfindig zu machen. Allzu lange müssen die gleitenden Durchschnittslinien dabei nicht in die genannten Zonen verlaufen.

Nr. 4 – Der Commodity-Channel-Index (CCI)

Seinen Ursprung hat der Commodity-Channel-Index (CCI) im Bereich des Rohstoffhandels, wie es bereits der Name anklingen lässt. Angewendet wird der Oszillator aber heute eben nicht allein in diesem Segment des Finanzmarktes. Beispielsweise im Bereich der Differenzkontrakte (CFDs) oder des Devisenhandels. Kurse schwanken in diesem besonderen Fall zwischen einem Wert von -100 und +100. Im Vergleich zu manch anderen Oszillator zeichnet sich der CCI unter anderem dadurch aus, dass seine Anwendung gerade unter zeitlichen Gesichtspunkten sehr flexibel ist. So können sich Charts ebenso gut im Bereich von mehreren Monaten bewegen, während sie jedoch gleichermaßen mit Minuten oder Stunden und Wochen arbeiten können. Eine solche zeitliche Spannweite steht Analysten keineswegs bei allen Oszillatoren zur Verfügung. Die sehr offene Skalierbarkeit (nach unten wie nach oben) ist ein Vorteil dieses „Durchschnittskauf-/überverkauf-Oszillators.

Entwickelt wurde der CCI in den 70er/80er Jahren von Donald Lambert. Die Komplexität des Indikators macht ihn für Anfänger eher nicht zum richtigen Instrument der Analyse. Die Ausrichtung des Commodity Channel Index zielt eindeutig auf die Trendfolge ab. Das ursprüngliche Ziel Lamberts war die Entwicklung eines Indikators, der verlässliche Aussagen zu Start und Ende eines Rohstoffzyklus erlaubt. In einfachen Worte ließe sich sagen, dass der CCI eine Zahl ermittelt, aus der die Differenz zu einem Gleitenden Durchschnitt hervorgeht. Beginne Trends zum Beispiel liegen nahe, wenn der Abstand vom Moving Average ein definiertes Ausmaß übertrifft. Es geht generell um das Erkennen signifikanter Kursmarken und Schwerpunkte in Charts. Wichtige Daten für die Berechnung der erforderlichen CCI-Werte sind Hochs, Tiefs und Schlusskurse für die vorab festgelegten Zeiträume. Durch eine dreiteilige Kalkulation ergibt sich am Ende die besagte Abweichung mit Blick auf den Moving Average.

Nr. 5 – Die Rate of Change (ROC)

Der letzte im Bunde bei der Übersicht von fünf der meist genutzten oszillierenden Indikatoren ist die „Rate of Change“, die auch als ROC abgekürzt wird. Eine inhaltliche Verwandtschaft zum Momentum kann an dieser Stelle nicht von der Hand gewiesen werden, wenngleich die Rate of Change insgesamt als durchaus alleinstehend auf der Liste der Indikatoren dieser Rubrik zu bewerten ist. Was die Aussagekraft und die Aussage an sich angeht, wird die Ähnlichkeit zum Momentum Oszillator unterstrichen, während die Berechnung bei der ROC noch eine weitere Komponente (eine zusätzliche Division) beinhaltet. Gemessen wird grundsätzlich die Stärke einer analysierten Kursbewegung. Letzten Endes hilft die Rate of Change innerhalb der Chartanalyse dabei, eine mögliche Entschleunigung oder Beschleunigung einer Kursentwicklung zu erkennen. Der auffälligste Unterschied der ROC zum Momentum ist aus professioneller Sicht darin zu sehen, dass die Rate of Change auf relative Daten setzen, während beim Momentum Oszillator absolute Werte als Grundlage dienen.

Dies bedeutet in der Praxis: Bei der ROC werden Veränderungen des Kurses im analysierten Underlying (Basiswert) in Prozent gemessen. Dabei geht es unter anderem darum, dass sich beim ROC Oszillator durch eine Verlangsamung des Trendschwungs bereits Hinweise auf eine Veränderung des Trends ergeben, selbst wenn im Chart bis dato noch keine veränderten Intensitätsentwicklungen abzeichnen, was auf einen Wechsel der Trendrichtung hindeuten könnte. Allzu schwierig ist der Rechenweg zur Rate of Change nicht, was abermals eine Parallele zum Momentum Oszillator darstellt. Typisch ist ein Analyse-Zeitraum von 10 Tagen/Wochen/Monaten. Gerade bei langfristiger Analyse-Auswertung kommt die ROC gerne als trendfolgendes Handelssignal zum Einsatz. Als Tool erlaubt die Rate of Change gleichermaßen die Berechnung von akuten Trends wie von mittel- und langfristigen Zyklen eines Trends. Ergebnis der Analyse sind meist Kaufsignale klassischen Ausmaßes nach Durchbrechen der Mittellinie aus dem unteren in den oberen Bereich. Die Abwärtsbewegung mit Schneiden der Mittellinie spricht für Verkäufe.

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