Devisenhandel: Hier werden Grundlagen erklärt

Devisen sind fremde Währungen, der Begriff leitet sich vom lateinischen „divisa“ ab („Getrenntes“). Es sind damit im Ausland zahlbare Forderungen gemeint, nicht jedoch das fremde Bargeld, welches die Bankwirtschaft als „Sorten“ bezeichnet. Diese werden getauscht, wenn bei einem Auslandsurlaub außerhalb des Euro-Raumes Euro in eine andere Währung und zurück getauscht werden. Die Interpretation des Wortes „Devisen“ unterliegt verschiedenen Blickwinkeln, Banken meinen damit, dass im Handelsverkehr mit einem anderen Währungsgebiet die Waren und Dienstleistungen in der fremden Währung bezahlt werden, die zur eigenen Währung einem bestimmten Wechselkurs unterliegt. Diese Wechselkurse machen den Devisenhandel für Trader interessant

Der Devisenhandel als globaler Marktplatz

Im Devisenhandel gibt es verschiedene Marktteilnehmer, die teilweise den Handel in gigantischen Größenordnungen vornehmen. Das erweist sich als notwendig für Unternehmen, die grenzübergreifend operieren, für Zentral- und Regionalbanken sowie für spezialisierte Devisenhändler, die entweder für Banken oder für Hedgefonds den Handel vornehmen. Da der Devisenhandel die Basis für sämtliche sonstigen internationalen Handelsaktivitäten darstellt, bildet er den größten und liquidesten Markt überhaupt mit einem für das Jahr 2013 geschätzten Tagesumsatz von rund fünf Billionen US-Dollar. Dieser Umfang kann nur geschätzt werden, da der Devisenhandel heute nicht (mehr) über einheitliche Börsen abgewickelt wird – diese gibt es nur noch punktuell -, sondern die Marktteilnehmer untereinander in Netzwerken handeln, beispielsweise im Interbanken-Markt oder über spezialisierte ECN-Broker (Electronic Communication Networks), die Zugriff auf die Liquidität mehrerer Banken und anderer Netzwerke haben. Diese Netzwerke bilden den Forex-Markt (Foreign Exchange = Devisentausch), in dem es keine Börsenregularien wie am Aktien- oder Rohstoffmarkt, sondern nur den Model Code als Verhaltenskodex gibt. Die Bank of International-Settlements ermittelt im Dreijahres-Takt das Volumen an der Forex mithilfe aufwendiger statistischer Erhebungen und kommt daher auf das aktuelle Volumen von rund fünf Billionen Dollar, das sich in den letzten Jahren rasant entwickelt hat. Im Jahr 2001 waren es rund 1,2 Billionen Dollar gewesen.

Marktteilnehmer am Devisenmarkt

Wichtig für den privaten Trader ist zu wissen, dass die Devisenkurse an internationalen Großbanken teilweise quotiert werden, es aber eine Tendenz zur völlig freien Preisbildung gibt. Sicher können sich alle Menschen über Dreißig noch daran erinnern, dass bis in die frühen 2000er Jahre der Nachrichtensprecher allabendlich mitteilte, dass der Referenzkurs des Euro durch die EZB auf einen Wert von XY festgelegt wurde, das ist kaum noch zu vernehmen. Die Zentralbanken überlassen die Währungsregularien inzwischen der Forex, die Preisbildung findet also vornehmlich durch den Handel selbst statt. Dieser erfolgt durch die oben erwähnten Marktteilnehmer, von denen die Eigenhändler der Banken eine wichtige Rolle spielen. Diese spekulieren – möglichst zugunsten ihrer Bank – selbst mit Devisen und mit derivaten Handelsinstrumenten auf Devisen (CFDs, Knock-outs, Binären Optionen), was die Kurse beeinflusst. Auch dieser Einfluss ist sehr schwer zu schätzen, im Aktienmarkt nimmt man an, dass rund 70 Prozent des weltweiten Börsenhandels inzwischen durch derivate Handelsinstrumente beeinflusst werden. Natürlich werden auch große Währungsbestände in Lot-Einheiten (100.000 Stück einer Währung) gegeneinander gehandelt, was für Unternehmen und Banken mit Fremdwährungsbeständen wichtig ist, durch Zentralbanken auch zur Stützung der eigenen Währung vorgenommen wird und dadurch die Kurse beeinflusst. Der private Trader profitiert fast ausschließlich mithilfe von derivaten Instrumenten – vorwiegend CFDs und Knock-outs – vom Devisenmarkt, indem er mit Call- oder Put-Optionen auf das Steigen oder Fallen des Kurses eines Devisenpaares spekuliert.

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