Der MACD als Indikator auf EMA-Basis

Der MACD ist ein 1979 vom Trader Gerald Appel entwickelter Indikator, der EMA-basiert arbeitet. Er berechnet dem Namen entsprechend – Moving Average Convergence/Divergence – das Auseinander- und Zusammenlaufen zweier exponentiell geglätteter gleitender Durchschnitte. Appel fügte in den MACD eine Triggerlinie ein, die teilweise recht gute Signale liefern kann. Die Berechnung des MACD erfolgt durch die Subtraktion zweier unterschiedlicher EMAs, also beispielsweise der 200- und 50-Tage-Linie. Diese Einstellung kann ein Trader grundsätzlich allein vornehmen, sie hängt sehr stark vom beobachteten Markt ab und verlangt Erfahrung wie Experimentierfreude. Wenn ein MACD positive Werte aufweist, verläuft ein Trend bullish, bei negativem MACD umgekehrt bearish. Der MACD oszilliert um eine Nulllinie und zeigt mit seinem Abstand von dieser Nullllinie die Stärke des Trends an. Bei einem Trendbeginn verlaufen Kurs und MACD zunächst scheinbar parallel, denn die Trendrichtung und -stärke entwickeln sich. Im etablierten Trend wiederum hält der MACD einen relativ konstanten Abstand zur Nulllinie. Vergrößert sich dieser Abstand, wird der Trend stärker, tendiert der MACD wieder zur Nulllinie, schwächt sich der Trend ab. Im Kursgeschehen wäre ein steilerer oder flacherer Winkel des Charts zu beobachten.

MACD im MetaTrader 4

Einsatz der Triggerlinie beim MACD

Die Triggerlinie des MACD läuft mit diesem mit und generiert Kauf- und Verkaufssignale. Einige Trader verzichten auf die Einstellung der Triggerlinie und verwenden stattdessen die Nulllinie, die allerdings die Signale zwangsläufig erst bei einem Trendwechsel liefert. Die Triggerlinie ermöglicht es, in einem Aufwärtstrend neue Bullpositionen zuzukaufen, in einem Abwärtstrend neue Puts zuzukaufen. Auch Divergenzen identifiziert der MACD, indem er von Extremwerten im Kurs abweicht. Eine bearishe Divergenz entsteht bei neuen Kurshochs ohne Hochs im MACD, umgekehrt die bullishe Divergenz bei neuen Tiefkursen im Chart ohne Tiefs oder gar das Kreuzen von Trigger- und Nulllinie im MACD. Als Techniken zur Verwendung der Triggerlinie kommen zum Einsatz:

  1. Trigger-Line-Signal: Ein Kaufsignal entsteht beim Durchlaufen der Triggerlinie von unten, umkehrt ist das Durchlaufen der Triggerlinie von oben ein Verkaufssignal.
  2. Crossover-Signal: Damit meinen viele Trader, dass der MACD den EMA kreuzt, wobei wiederum die Kreuzung von unten nach oben als bullish, umgekehrt die Kreuzung von oben nach unten als bearish betrachtet wird.
  3. Divergenz: Wie bereits beschrieben liefert der MACD Aussagen über bullishe und bearishe Divergenzen, wenn er sich gänzlich anders als der Kurs verhält.

Aussagekraft gleitender Durchschnitte und des MACD

Zu beachten ist, dass der MACD aufgrund der Situation in Aktienmärkten entwickelt wurde, und zwar im Jahr 1979, also vor allen verheerenden Crashs des späten 20./frühen 21. Jahrhunderts. Dennoch kann er nach wie vor angewendet werden, aktuell (Ende 2013) liefert er beispielsweise ausgezeichnete Signale für die großen Indizes Dax und Dow Jones. Diese bewegen sich seit mindestens einem Jahr in sehr stabilen, zwangsläufig aber von Rückschlägen gekennzeichneten Aufwärtstrends. Das ist das klassische Szenario für die Anwendung gleitender Durchschnitte und des MACD, lediglich die gewählten EMA-Perioden sind maßgebend für den Erfolg. Ein Vorschlag für die Jahresbetrachtung wären 26 und 12 Wochen sowie die exponentielle Gewichtung von 9.

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