Daytrading: kurze Einführung

Beim Daytrading eröffnet und schließt ein Trader seine Positionen am selben Tag. Das ist die grundlegende Erklärung für den Tageshandel, ansonsten gibt es die verschiedensten Möglichkeiten, was der Trader zwischenzeitlich in der Session unternimmt. Wann die Positionen am Tag selbst eröffnet werden, ist im Grunde unerheblich. Entscheidend für das Daytrading ist, dass sie zum Börsenschluss verkauft werden, unabhängig von ihren Gewinnen oder Verlusten.

Daytrading versus Positionstrading

Daytrader nehmen den Zeithorizont von exakt einem Tag ein, weil sie davon ausgehen, dass die über Nacht möglicherweise entstehenden Kurslücken (Gaps) einen Tradingplan zunichtemachen können. Diese Bedenken sind berechtigt, denn Kurslücken entstehen nahezu täglich in bestimmten Werten. Diese können zwar theoretisch auch zugunsten des Traders ausfallen, doch auf diese Spekulation lässt sich ein Daytrader nicht ein.

Wenn er das täte, würde er Positionstrading betreiben und müsste sein Risiko- und Moneymanagement entsprechend umstellen. Kurslücken führen sogar dazu, dass Derivate wie CFDs und Knock-outs in denjenigen Werten, die nonstop rund um den Globus gehandelt werden (Rohstoffe wie Gold, Währungen), overnight ausgestoppt werden, während sich das Gap noch außerhalb der deutschen Börsenöffnungszeit wieder schließt und der Kurs möglicherweise wieder in etwa an der Stelle eröffnet, wo er aus deutscher Sicht am Abend zuvor geschlossen hat. Das macht Hedging-Strategien obsolet.

Der Trader könnte sich durchaus mit einer Gegenposition gehedgt haben, doch diese bleibt – im Verlust – erhalten, während die Gewinnposition über Nacht k.o. ging. Viele Trader wissen nicht, dass CFDs und neuerdings auch Knock-outs overnight k.o. gehen können. Erfahrene Trader sichern sich gegen solche Vorgänge, indem sie auf striktes Daytrading setzen. Dennoch ist dies nur eine von möglichen Strategien. Positionstrading kann genauso gelingen, muss dann aber diese Risiken in Rechnung stellen.

Kursanalyse

Risiko- und Moneymanagement beim Daytrading

Wer Daytrading betreibt, muss sein Risiko- und Moneymanagement auf die Bewegungen eines Tages ausrichten.

Ein Beispiel: Ein Wert wie der Dax wird im Normalfall – über Jahre betrachtet – durchschnittlich am Tag Bewegungen zwischen 50 bis 150 Punkten vollziehen. Damit kann ein Trader recht sicher spekulieren. Dass der Dax sich an einem Tag nur um 20 Punkte bewegt, ist genauso selten wie eine Bewegung um 300 Punkte. Beides kommt natürlich auch vor, bildet aber nicht unbedingt die Kalkulationsgrundlage.

Wenn aber eine Intraday-Bewegung um 50 bis 150 Punkte zu erwarten ist, muss eine Position genügend groß sein, um während dieser Bewegung einen Gewinn erzielen zu können. Gleichzeitig muss sie mit Stopps entsprechend knapp abgesichert werden. Es wäre also denkbar, einen Knock-out oder CFD für 2.000 bis 5.000 Euro zu kaufen und mehrere Stopps im Abstand von etwa 8, 15 und 22 Punkten zu setzen.

Mit dem Ergebnis muss der Trader dann leben. Der Rückschlag um diese Punktzahl kann natürlich passieren, doch das ist beim Daytrading zugunsten des Risiko- und Moneymanagements in Kauf zu nehmen. Anders beim Positionstrading: Hier kann der Trader für mehrere sehr kleine Positionen (beispielsweise nur für 100 bis 200 Euro) sehr lange Stopps setzen und darauf hoffen, dass sich eine Bewegung über Tage und Wochen fortsetzt.

Das bedeutet:

  • Daytrading verlangt eine hohe Kapitalisierung.
  • Daytrading verlangt eine enge Marktbeobachtung oder noch besser den Einsatz automatisierter Programme wie die Expert Advisors, die der MetaTrader anbietet.
  • Daytrading ermöglicht eine Diversifikation (Traden mehrerer Werte) nur bei entsprechend hohem Kapital und der Fähigkeit, auf den Markt entweder mit automatisierten Programmen oder durch genaue Beobachtung zu reagieren.

Diese Zusammenhänge machen sich viele Trader nicht klar. Natürlich kann man auch mit 50 Euro einfach auf irgendeinen Wert setzen, beispielsweise eine Binäre Option kaufen. Sie können auch eine Münze werfen oder zum Roulette gehen, mit gezieltem Trading hat das dann nichts mehr zu tun. Wenn Sie nur einen Wert im Daytrading vernünftig handeln wollen, benötigen Sie ein vierstelliges Kapital.

Bildnachweis: Image ID: 632076 | © Rainer Sturm/PIXELIO | http://www.pixelio.de

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