Was gibt es für Scalping Strategien?

Jeder, der sich mit dem Forex-Handel beschäftigt, ist schon einmal mit dem Begriff Scalping konfrontiert worden. Die Handels-Technik ist einfach verständlich, gleichwohl erfordert sie absolutes Umdenken und den Abschied von früheren Vorgehensweisen. Der folgende Beitrag erklärt die Technik und beschäftigt sich mit möglichen Strategien.

Die wichtigste Voraussetzung beim Scalping – der richtige Broker

Angehende Trader sollten sich über eines im Klaren sein: Nicht jeder Broker ist auf diese Handels-Technik eingestellt, es gibt sogar einige Unternehmen, die diese Vorgehensweise nicht akzeptieren. Wer Scalper werden möchte, sollte vor einer Anmeldung zuerst den jeweiligen Support kontaktieren und dieses Thema abklären. Das Problem: Nicht jeder Broker ist direkt mit dem Interbanken-Markt verbunden und kann die Positionen von Scalpern zeitnah mit denen der anderen Händler verrechnen.

Gegebenenfalls muss ein Broker seine eigenen Mittel nutzen, um Gewinne an Scalper auszuzahlen, das macht er natürlich sehr ungern. Doch sind zunehmend viele Broker auf Scalping eingerichtet, Neueisteiger erkennen dies schnell am Demo-Konto. Wenn sich dort ein Button für Quick-Trades befindet, erlaubt das Unternehmen Scalping, allerdings kann eine kurze Nachfrage nie schaden. Die beste Option für Anfänger sind sogenannte ECN-Broker, angesichts deren Möglichkeiten haben Scalper dort die idealen Voraussetzungen.

Scalping – die Definition des Begriffs

Der aus dem Englischen stammende Ausdruck lässt sich in deutscher Sprache als herausschälen oder schneiden erklären. Ein Scalper nutzt also die Kursbewegungen, um auch bei kleinen Veränderungen Profite zu generieren. Bei geringer Volatilität kommen bei einem Trade oft nur einige Punkte als Gewinn heraus. Wenn die Notierungen beispielsweise von Wirtschaftsnachrichten in Bewegung versetzt werden, kann ein guter Scalper auch 30, 40 oder mehr Pips mitnehmen.

Die Handelszeiten betragen dabei meist nur wenige Sekunden, ganz selten dauert ein Trade mehrere Minuten oder gar Stunden. Professionelle Scalper gehen bei jeder Trendumkehr sofort aus dem Handel und begnügen sich bei ihren Trades oft mit Pips im einstelligen Bereich, daher eröffnen sie an einem Handelstag zahlreiche Positionen.

Scalping muss erlernt werden

Wer ein guter Scalper werden möchte, muss andere Wege gehen als herkömmliche Trader. Es spielen nur Ereignisse in unmittelbarer Nähe tragende Rollen, ein Blick in die Zukunft ist nicht erforderlich und sollte unterbleiben. Ein Scalper hat nur einen Freund beim Handel, und dieser ist sein Chart. Wer im Scalping erfolgreich sein will, darf nur traden, was sein Chart ihm zeigt.

Langfristige Vorhersagen sind in allen Segmenten der Börse schon längst als unmöglich und für Marktteilnehmer gefährlich identifiziert worden. Was im Aktienhandel gilt, ist auch für das Scalping richtig – auch diese Vorgehensweise funktioniert nur, wenn auf Prognosen verzichtet wird. Gerade beim Forex-Handel kann jeder Trend in Rendite verwandelt werden, mit der richtigen Position kann ein Trader von Aufwärtsbewegungen ebenso profitieren wie von gegenteiligen Entwicklungen.

Ein guter Scalper kümmert sich nicht um die Aussagen der vermeintlichen Propheten auf dem Börsenparkett, für ihn gilt nur dass, was sein Chart ihm anzeigt. Die effizienteste Strategie kann ein Trader nur selbst für sich finden, das Zauberwort dabei ist Konsequenz.

Die persönliche Strategie

Ein Trader muss für sich selbst Regeln aufstellen, seine Vorgehensweise sollte mit seinen Zielen in Einklang gebracht werden und könnte etwa wie folgt aussehen.

Zunächst sucht sich ein Scalper im Forex-Handel eine geeignete Währung. Empfehlenswert sind volatile Devisenpaare wie beispielsweise Euro/Dollar. Der Grund: Dieses Währungspaar absolviert pro Handelstag durchschnittlich mehr als 150 Pips in beide Richtungen. Bei wichtigen Ankündigungen der entsprechenden Notenbanken können bis zu 300 Punkte an einem Tag realisiert werden. Ein Scalper hat mit dieser Kombination die beste Chance auf lukrative Gewinne. Exoten, die an einem Börsentag weniger als 50 Pips zurücklegen, sollten außen vor bleiben.

Nachdem das geeignete Währungspaar gefunden wurde und Prognosen jeder Art aus dem Kopf verbannt sind, kommen die persönlichen Regeln zur Ausarbeitung. Der Chart ist als Freund erkannt und wird auf das richtige Zeitintervall eingestellt. Hier ist die 5-Minuten-Einstellung das ideale Format zur Identifizierung des aktuellen Marktsentiments.

Im nächsten Schritt werden die Handelsgrößen festgelegt. Angehende Trader sind gut beraten, Scalping nach ihren Vorstellungen zuerst im risikolosen Demo-Konto zu testen. Der Einsatz pro Trade sollte auch später so beziffert werden, dass ein eventueller Verlust problemlos zu verkraften ist. Dann sollten Regeln zum Ein- und Aussteigen aufgestellt werden, beispielsweise so:

  • Einstieg nach dem zweiten Pips in eine Richtung.
  • Ausstieg beim zweiten Pips nach einer Trendwende.

Wie die individuellen Regeln im Einzelnen aufgestellt sind, ist zweitrangig, wirklich wichtig ist die Konsequenz bei der Umsetzung. Bei Weitem nicht jeder Einstieg ist von Erfolg geprägt, es kann durchaus vorkommen, dass ein Trader drei oder vier Einstiege vermasselt und erst der Fünfte gelingt. Dann zeigt ein guter Scalper keine Emotionen, sondern bleibt mit Überzeugung bei seinen Regeln. Auch beim Scalping gilt: Nur Übung macht den wahren Meister.

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