Daytrader – kurze Einführung

Wer kann Daytrader werden?

Daytrading erfordert zwei grundsätzliche Voraussetzungen, nämlich genügend Kapital und genügend zeitliche Ressourcen, um die Märkte beobachten zu können. Alternativ können technisch versierte Trader auf die Hilfe von Expert Advisors (Tradingrobotern) zurückgreifen, die Positionen automatisch kaufen und verkaufen sowie Stopplosses in definiertem Abstand (Trailing-Stopp) bei Trends nachziehen. Wie auch immer das Trading in technischer Hinsicht ausfällt, es bedingt eine sehr gute Marktkenntnis, denn auch ein Tradingroboter handelt nur so gut, wie er programmiert wurde. Als Fazit lässt sich vermerken, dass sich mit dem Daytrading nur Personen beschäftigen können, die den Handel an der Börse zu ihrem Hauptberuf machen wollen und sich das leisten können. Diese Personen müssten vor dem realen Trading mit ihrem echten Kapital über einen gewissen Zeitraum – man geht stets von einigen Monaten aus – mit virtuellem Kapital eine Strategie erfolgreich getestet haben. Hierzu müssten sie entweder über einige Monate Urlaub genommen haben oder in einem Beruf tätig sein, in welchem sie jederzeit und ungestört die Börsenkurse beobachten können.

Was kann ein Daytrader verdienen?

Wie hoch die Gewinne letztendlich ausfallen, hängt von der Kumulation des eingesetzten Kapitals ab. Aus rein unternehmerischer Sicht – und als Unternehmer sollten sich Trader betrachten – bleibt es jedem Entrepreneur überlassen, inwieweit er mit seinem Geschäft wachsen möchte. Es gibt auch im ganz normalen Business Kleinunternehmer, die ihr Leben lang Kleinunternehmer bleiben und damit glücklich sind. Andere Unternehmer streben permanentes Wachstum an, auch ein Daytrader kann das tun. Das würde bedeuten, dass er beispielsweise sein gesamtes Kapital auf eine Position setzt, sein Risiko per Stopploss absichert und nach Abschluss des Trades wiederum sein gesamtes Kapital auf den nächsten Trade setzt. Bei diesem Verfahren entstehen – wie bei jedem Trading – Drawdowns, also Rückgänge im Kapitalstand. Wenn ein Daytrader diese Drawdowns überblicken kann und sich seiner Strategie sicher ist, kann er theoretisch sehr schnell wachsen. Eine Kapitalstrategie könnte wie folgt aussehen:

• Der Daytrader setzt anfänglich 3.000 Euro auf eine Derivateposition, beispielsweise einen Call auf den Dax.
• Er gewinnt am ersten Tag 20 Prozent und setzt am nächsten Tag 3.600 Euro auf eine Derivateposition. Er verliert fünf Prozent und setzt am dritten Tag 3.400 Euro auf eine Derivateposition. In dieser Form setzt sich die Serie fort.
• Der Trader beobachtet zwei Faktoren: Das zahlenmäßige Verhältnis von Gewinn- und Verlusttrades (beispielsweise folgt auf drei Gewinne ein Verlust, doch es kann auch 1:1 und sogar mit mehr Verlust- als Gewinntrades funktionieren) sowie die Höhe der Drawdowns gegenüber dem letzthöchsten Kapitalstand. Ein maximaler Drawdown von 40 Prozent gilt als hinnehmbar.

Es gibt aber Daytrader, die über Jahrzehnte erfolgreich handeln und nicht kumulieren. Sie verdienen eine komfortable fünfstellige Summe im Monat und legen überschüssiges Geld auf ein Festgeldkonto. Andere Daytrader verdienen mit einer erfolgreichen Strategie Millionen und verlieren sie wieder, weil die Märkte sich in den kommenden zwei bis drei Jahren grundsätzlich anders verhalten. Daher wird empfohlen, die Strategie zu beenden, wenn sich an den ermittelten Rahmenbedingungen etwas ändert, also beispielsweise das Verhältnis von Verlust- zu Gewinntrades.

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