Renko-Charts – Einführung

Das japanische Wort „Renga„, welches übersetzt schlicht „Ziegel“ bedeutet, ist der Pate für den Begriff Renko. Vergleichbar mit traditionellen westlichen Liniencharts stellen auch Renko-Charts die Kursentwicklung beispielsweise einer Aktie oder einer Devise graphisch dar, jedoch wird bei Renko-Charts primär der Kurswert beachtet, sekundär die Zeitperiode, innerhalb derer eine Kursbewegung stattgefunden hat.

Die Renko-Charts wurden in Japan vor mehr als 500 Jahren entwickelt, um die Kursbewegungen der Reispreise verfolgen und Prognosen erstellen zu können. Auch wenn die Konstruktion eines Renko-Charts einfach ist, bietet er dem technischen Analysten ein hervorragendes Werkzeug, aktuelle Trends zu bestimmen und Seitwärtsbewegungen herauszufiltern

Renko Chart

Renko Chart

Die Konstruktion eines Renko-Charts

Zur Konstruktion eines Renko-Charts wird gewöhnlich nur der Schlusskurs benötigt. Liegt der aktuelle Schlusskurs um den Betrag X höher als der vergangene Schlusskurs, wird im Chart ein neuer, nach oben gerichteter Ziegel eingesetzt, der eine fest definierte Größe hat. Im Umkehrschluss gilt, wenn der aktuelle Schlusskurs um den Betrag X niedriger liegt als der vergangene Schlusskurs, wird im Chart ein neuer, nach unten gerichteter Ziegel eingezeichnet mit fest definierter Größe.

Daraus resultiert, dass auf dem Chart keine neuen Elemente eingezeichnet werden, sofern sich der Markt in einer Seitwärtsbewegung befindet. Dies unterscheidet den Renko-Chart grundlegend vom traditionellen westlichen Balkenchart, welcher der Zeitebene eine vergleichbare Bedeutung beimisst wie der Kursebene. Die einzige Variable bei den Renko-Charts ist der Betrag X, um den sich der Schlusskurs verändern muss, bevor ein neues Element auf dem Chart hinzugefügt wird. Während viele Trader sich auf ihr Augenmaß verlassen und die Variable durch Erfahrungswerte abschätzen, besteht auch die Möglichkeit, den Betrag X abhängig zu machen von der aktuellen Volatilität des Basiswertes. Zwar gewinnt die Konstruktion eines Renko-Charts auf diese Weise an Komplexität, aber der Vorteil ist, dass ein objektiver Maßstab angesetzt wird, der es sogar ermöglicht, verschiedene Werte miteinander vergleichen zu können.

Der Nutzen von Renko-Charts

Eine alte Börsenweisheit geht davon, dass sich ein aktueller Trend in Zukunft fortsetzen wird, sofern keine gravierenden Umstände auftreten, die zu einer Trendumkehr führen. Mathematische Analysen unterstützen diese Weisheit, da sie zu dem Ergebnis gekommen sind, dass sich Märkte tatsächlich in Trends bewegen. Leider muss gesagt werden, dass der Effekt relativ klein ist, weswegen es einer guten Strategie bedarf, um ihn profitabel handeln zu können.

Dennoch sind viele technische Analysten schon seit langer Zeit bemüht, den statistischen Vorteil auszunutzen, der von den Märkten geboten wird. Trendindikatoren sollen herausfiltern, wann sich ein Markt in einer Trend- oder Seitwärtsbewegung befindet, trendfolgende Handelsstrategie stellen Regel auf, unter welche Umständen ein Trade einzugehen ist, und automatische Trendsystem generieren ohne Zutun des Traders Käufe und Verkäufe, um Gewinne zu erzielen.

Renko-Charts bieten ebenfalls eine ausgezeichnete Möglichkeit, aktuelle Trends graphisch darzustellen, so dass der Trader auf einen Blick sehen kann, in welcher Lage sich der Markt befindet und wie er sich in der Vergangenheit verhalten hat. Der große Vorteil der Renko-Charts ist, dass sie unnötige Seitwärtsbewegungen herausfiltern, was zu eine strukturierten Darstellungsweise führt, die es dem Trader ermöglicht, ohne Mühe Entscheidungen treffen zu können.

Die Grenzen von Renko-Charts

Wird beim Renko-Chart ein neuer Ziegel in die entgegengesetzte Richtung eingezeichnet, sollte nach den herkömmlichen Regeln ein Trade eingegangen werden. Mathematische Untersuchungen haben gezeigt, dass die Märkte jedoch nicht so einfach funktionieren, weswegen ein Trader, der diese Regeln strikt befolgt, auf Dauer Geld verlieren wird.

Auch wenn Renko-Charts dem Trader eine ausgezeichnete Möglichkeit bieten, die übergeordneten Trends eines Marktes unmittelbar visuell zu erfassen, sollten sie nicht das einzige Werkzeug sein, auf das sich der TRader verlässt, da Renko-Charts aufgrund ihrer Konstruktionsweise wichtige Informationen nicht beinhalten. Sinnvoll ist, beim Traden die Renko-Charts zu kombinieren mit klassischen westlichen Balken- oder Liniencharts, die auf konventionelle Weise mit Hilfe der technischen Analyse ausgewertet werden.

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