Was versteht man unter einem Trailingstop?

Ein Trailingstop ist ein dem Kurs eines Wertpapiers automatisch folgender Stopp (deutsche Schreibweise: Stopp, englisch: stop). Das Wort „trailing“ heißt wörtlich übersetzt Hinter- oder Unterkante, es bedeutet in diesem Fall, dass der Stopp an die Stelle (die unterste Kante) platziert wird, die der Trader als maximalen Verlust aus charttechnischer und finanzieller Sicht zu akzeptieren bereit ist. Der Trailingstop kann bei den meisten Brokern programmiert werden, sodass er automatisch dem Kurs folgt. Hierzu sind jedoch einige Überlegungen nötig.

Trailingstop: Warum überhaupt mit Stopps arbeiten?

Jede an der Börse eingegangene Position sollte mit einer Verlustbegrenzung – dem Stoploss – versehen werden, weil grundsätzlich niemand weiß, wie sich Kurse entwickeln. Mit dieser Methode halten sich Verluste in Grenzen, Gewinne laufen automatisch weiter. Beides ist gleichermaßen bedeutsam, weshalb dem Trailingstop eine überragende Bedeutung zukommt. Steigende Werte sollten so lange wie möglich gehalten werden, doch bei stärkeren Rückgängen müssen entweder schon entstandene Gewinne realisiert oder Verluste begrenzt werden. Ein Wertpapier, das eine ganze Weile erwartungsgemäß gestiegen ist, wenn auch gewisse Rückschlägen einzukalkulieren sind, kann plötzlich ins Bodenlose fallen. Wie weit es fällt, kann im Ernst niemand sagen, das lässt sich an den jüngsten Aktienmarkt-Crashs der Jahre 2011 und 2007/2008 eindrucksvoll studieren. Daher handeln professionelle Händler niemals ohne Stoploss.

Trailingstop

Trailingstop im MetaTrader

Wie weit vom Kurs entfernt ist ein Trailingstop zu platzieren?

Diese Frage ist der Kern der Arbeit mit Trailingstops, denn es herrscht hier ein Spannungsfeld zwischen charttechnischen Gegebenheiten und dem Moneymanagement des Traders. Das Ziel des Trailingstops besteht darin, dem Kurs zu folgen, ohne von erwartbaren Rückschlägen ausgestoppt zu werden. Jedes Ausstoppen und möglicherweise ein nachfolgender Neueinstieg kann und wird meistens mit Verlusten verbunden sein. Zwar wäre es denkbar, dass ein Wertpapier im Gewinn ausgestoppt wird, dann weiter fällt und schließlich die Richtung wieder wechselt, wodurch der Trader in seine Ursprungsrichtung zu einem günstigeren Preis wieder einsteigt, doch die Praxis beweist allzu oft das Gegenteil: Der Stopp wird erreicht, unmittelbar danach dreht der Kurs, ein Neueinstieg wäre nur teurer möglich. Aus diesem Grund lassen die meisten Trader den Trailingstop in einem komfortablen Abstand zum Kurs nachlaufen, der bei der erwartbaren Volatilität (Kursschwankung) nicht zum Ausstoppen führt. Wenn diese Volatilität jedoch recht hoch ausfällt, kann der eigentlich logische Abstand des Trailingstops zum Kurs dem Moneymanagement zuwiderlaufen – der Trader müsste für diesen logischen Abstand zu viel riskieren, zum Beispiel 10 oder gar 20 Prozent seiner eingegangenen Position. Falls er doch ausgestoppt wird und nochmals einsteigt, sind solche Verluste nur noch schwer zu kompensieren. Um 10 Prozent aufzuholen, müsste der nachfolgende Gewinn 11 Prozent betragen, bei 20 Prozent beträgt der nötige Kompensationsgewinn schon 25 Prozent. Der Trader kann sich hinsichtlich des Trailingstops dafür entscheiden,

  • die Volatilität bei entsprechend angepasster Positionsgröße,
  • einen absoluten Differenzbetrag des Wertpapiers oder
  • einen prozentualen Differenzbetrag des Wertpapiers

zugrunde zu legen. Clevere Trader wählen zunächst eine kleine Position, die einen großen Stopp-Abstand ermöglicht, und pyramidisieren gegebenenfalls. Der Trailingstop kann dann ab einem gewissen Punkt ständig im Gewinn mitlaufen.

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