Reich durch 3 Fragen? Robo Investing kommt nach Deutschland!

Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

in Deutschland entsteht gerade ein neuer Trend der sich „Robo Investing“ beziehungsweise auch „Robo Advisory“ nennt. Hierbei handelt es sich um eine automatisierte Anlageberatung, die rechtlich gesehen jedoch keine sein soll, doch dazu später mehr. Wie so vieles, stammt diese Entwicklung aus den USA und erfreut sich dort steigender Beliebtheit.

Roboter entscheiden was gekauft wird

Im Grunde handelt es sich bei Robo Investing um eine Software, die dem Anleger bei seiner Anlageentscheidung helfen soll. In Deutschland sind inzwischen mehrere Fintech-Unternehmen sowie eine mir bekannte Bank auf diesen Zug aufgesprungen. Kurz erklärt, muss der Anleger bei Robo Investing online meist 3 bis 5 Fragen beantworten.

Darin geht es um seine Risikoneigung, Alter und was er mit seiner Anlage beabsichtigt. Anschließend, nachdem die Fragen beantwortet wurden, stellt ein Algorithmus ein optimales Portfolio für den Anleger zusammen. Meist wird dieses durch Aktien- und Renten-Fonds (oft ETFs) zusammengebaut. Bei spekulativeren Varianten erfolgt auch eine Beimischung durch Rohstoffe.

Keine Individualität

Ich persönlich bin zum aktuellen Zeitpunkt noch kein Fan dieses neuen Trends. Der Grund ist, dass man mit nur 3 bis 5 Fragen kaum eine vernünftige Anlagelösung für einen Anleger finden kann. Die vorgeschlagenen Portfolios sind meist viel zu allgemein und beruhen auf der Portfoliotheorie oder anderen bekannten Anlagestrategien.

Die Erfahrung eines versierten Vermögensverwalters oder unabhängigen Anlageberaters können die Fintechs hier noch nicht ersetzen. Zudem muss der Anleger wissen, dass die meisten Unternehmen im Bereich des Robo Investing nicht von der BaFin beaufsichtigt werden. Dies spart den Fintechs natürlich viel Geld, aber gleichzeitig erfolgt keine unabhängige Kontrolle durch die Finanzaufsicht wie es bei Vermögensverwaltern oder Anlageberatern der Fall ist.

Zusammengefasst würde ich momentan die Finger von den neuen Robo Produkten lassen. Die Algorithmen müssen viel besser auf die Bedürfnisse des einzelnen Anlegers eingehen und hier besteht höchstwahrscheinlich ein Konflikt mit der Finanzaufsicht. Werden mehr und bessere Fragen gestellt, entsteht schnell die Anlageberatung, die eine Lizenz erfordert.

Was halten Sie von Robo Investing? Sagen Sie mir Ihre Meinung unter unter www.facebook.com/qtrade.de

Ihr Sebastian Hell

Geschäftsführer QTrade

www.qtrade.de