Leerverkauf – Werte verkaufen, die andere besitzen?

Leerverkäufe standen eine ganze Weile lang heftig in der Kritik. Besagte Kritik bezog sich darauf, dass die Transaktionsgeschäfte dieser Art in erheblichem Maße für den Ausbruch der internationalen Wirtschafts- und Finanzmarktkrise verantwortlich gewesen sein sollen. Mittlerweile erfreuen sich Leerverkäufe an der Börse wieder wachsender Beliebtheit. Wie so oft, wenn die Phasen des Booms erst einmal überstanden scheinen, besinnen sich Händler auf die wesentlichen Investments. Auch wenn sich der eine oder andere Kritiker in der Vergangenheit für ein Leerverkaufs-Verbot aussprach: Nach wie vor sind sie ein gefragtes Handelsprozedere.

Vielen Anlegern fehlt das Basiswissen zu Short Sellings

Tatsächlich wissen viele ganz normale Anleger nicht oder nur bedingt, was mit dem Begriff des Leerverkaufs gemeint ist. Ausdrücke wie „Aktien-Leihgaben“ geistern durch die Medien, ohne dass der eigentliche Hintergrund der Anlageform bekannt ist. Dabei handelt es sich bei der Formulierung „Ausleihen von Aktien“ durchaus um einen berechtigten Erklärungsansatz. Gerade in Zeiten, in denen Händler von einem Kursrückgang rechnen, starten Leerverkäufer vielfach durch. Praktisch gesehen, verkaufen Trader beim Leerverkauf Aktien oder andere Arten von Vermögenswerten zu einem aktuellen Kurs X. Diese jedoch besitzen die Verkäufer eben nicht. Der Verkauf erfolgt also letztlich nur theoretisch.

Der Verkauf geschieht, wenn Händler von einem baldigen Kursrückgang ausgehen. Tritt der erhoffte Fall ein, können Trader die (theoretisch) verkauften Aktien wieder ankaufen. Der Gewinn der Anleger ist diesbezüglich die Differenz zwischen dem Verkaufs- und Kaufpreis – sofern der Kaufpreis im vorab geplanten Moment tatsächlich geringer als der Verkaufspreis angesiedelt ist. Andere Namen für Leerverkäufe lauten „Short Sellings“ oder kurz „Shorten“.

Ausgeliehene Vermögenswerte gibt es nicht umsonst

Trader leihen sich die zu handelnden Vermögenswerte im Prinzip lediglich von dritten Händlern. Mehrheitlich treten Makler als Verleiher in Erscheinung. Wie bei allen Investitionsmodellen im Börsenumfeld gibt es auch bei Short Sellings keine Garantie, dass Anleger am Ende einen Gewinn erzielen. Zudem müssen Trader, die über ihren Broker einen Leerverkauf tätigen möchten, wie üblich daran denken, dass die involvierten Marktteilnehmer unter Umständen Kommissionen – in diesem speziellen Fall – Leihgebühren erheben. Kommt es zu einem Gewinn, wird die Rendite um diese Nebenkosten reduziert. Schließlich möchte der Makler an seiner Leihgabe ebenfalls etwas verdienen.

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