Was sind Indikatoren?

Indikatoren unterstützen die technische Marktanalyse, indem sie auf exakter Datenbasis die Marktsituation eines bestimmten Zeitraumes definieren. Diesen Zeitraum legt der Trader selbst fest, er kann also mithilfe von Indikationen eine Marktbeurteilung des letzten Jahres oder Quartals, aber auch der letzten zwei Stunden oder zwanzig Minuten vornehmen. Entwickelt wurden sehr viele Indikatoren ab den 1960er Jahren, auch im 21. Jahrhundert kommen durch innovative Trader immer wieder neue Varianten hinzu. Moderne Tradingprogramme wie die von MetaTrader bieten um 200 voreingestellte Indikatoren an, die allerdings die meisten Makler nicht vollständig übernehmen. Trader arbeiten meist mit maximal einem Dutzend Indikatoren.

1. Was sind Indikatoren?

Indikatoren messen in der Regel – bis auf wenige Ausnahmen – einen bestimmten Aspekt des Marktes. Daher ist ein einzelner Indikator grundsätzlich nicht aussagefähig genug. Diese Aspekte können sein:

  • ein Trend, seine Entstehung, Bestätigung, Fortsetzung oder sein Ende plus Umkehr (Reversal)
  • die Schwankungsbreite des Marktes (Volatilität), auch im Vergleich zu früheren Szenarien
  • das Momentum
  • widersprüchliche und oszillierende Signale
  • das Volumen im Markt und auch die Verknüpfung von Volumen und Momentum

Es gibt noch weitere Aspekte und davon abgeleitete, auch exotische Indikatoren, die alle eines gemeinsam haben: Ihre Einschätzung ist objektiv. Zudem fügen sie Dimensionen zur reinen Charttechnik hinzu, die der Trader beim bloßen Blick auf den Kurs nicht erkennen kann.

2. Wie sehen Indikatoren aus?

Indikatoren werden entweder in den Chart eingezeichnet oder unter ihm extra abgebildet. Die Bollinger-Bänder beispielsweise, die den Trendkanal oben und unten begrenzen, erscheinen als Linien im Chart, der gleitende Durchschnitt wird als einzelne Linie im Chart dargestellt. Der MACD wiederum erscheint wie viele andere Indikatoren als Abbildung unter dem Chart, er oszilliert um einen Mittelwert und zeigt das Zusammen- oder Auseinanderlaufen gleitender Durchschnitte an. Trader müssen die Interpretation kennen, um sich nicht verwirren zu lassen. Der Ausbruch einer Indikatorlinie muss nicht zwangsläufig mit einem Kursausbruch zusammenfallen. Gerade solche Divergenzen sind für den Trader aufschlussreich, zeigen sie doch an, dass es im Marktgeschehen Entwicklungen gibt, die auf dem Chart vorläufig nicht erkennbar sind – etwa ein Anstieg des Kauf- oder Verkaufsvolumens, bevor sich daraus eine Kursentwicklung ergibt. Aus dieser Antizipation möglicher kommender Ereignisse kann der Trader sein vorausschauendes Handeln ableiten.

Indikatoren im MetaTrader 5

3. Arten von Indikatoren

Hinsichtlich der Arten von Indikatoren werden mehrere Unterscheidungen vorgenommen. Zunächst einmal gibt es antizipierende und nachfolgende Indikatoren, also Signale, die schon vor der Kursentwicklung erkennbar sind (diese antizipieren) und andere Indikatorsignale, die der Trader erst nach erfolgter Kursentwicklung sieht. Vordergründig könnte man meinen, die nachfolgenden Indikatorsignale seien wertlos, doch so einfach ist es nicht: Sie bestätigen Trends, Reversals oder den Übergang in eine Range und bestätigen oder widerlegen damit das Stop-Loss-Management des Traders. Eine weitere Unterscheidung erfolgt in Trendfolger und Oszillatoren:

  • Trendfolger: Diese Indikatoren – die Bollinger-Bänder gehören beispielsweise dazu – bestätigen einen Trend, laufen ihm allerdings meistens nach, können aber in gewissen Grenzen auch Trendbrüche antizipieren. Sie sind einfach strukturiert, können aber klare Aussagen vor allem bei längerfristiger Betrachtung und in Märkten liefern, in denen gute Trends entstehen (Aktienmarkt).
  • Oszillatoren: Diese Indikatoren erscheinen in der Regel als Bild unter dem Chart auf einer Skala von -100 (auch 200, 50 und so fort) bis +100, wobei die Indikatorlinie um die Mittellinie oszilliert. Damit werden Entwicklungen im Markt angezeigt wie beim MACD, wo der Oszillator zeigt, wie stark die Durchschnitte auseinanderlaufen und damit die Volatilität schwankt.
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