Devisenmarkt reagiert auf mögliche EZB-Maßnahmen

Devisenhändler erwarten dieser Tage mit großer Spannung die neuesten Meldungen aus Frankfurt am Main. Denn dort hat die Europäische Zentralbank ihren Sitz. Einmal pro Woche kommen die Mitglieder des EZB-Rats zu Sitzungen zusammen, um über mögliche Korrekturen der bisherigen Geldpolitik zu diskutieren. Federführend ist dabei stets Ratspräsident Mario Draghi, der in den vergangenen Wochen immer wieder von sich reden machte.

Unklarheit dahingehend, wann die Zentralbank aktiv werden will

Nachdem die Wahlen in Europa und die Krise in der Ukraine zwar auf dem Gold-Markt, nicht aber auf dem Devisenmarkt spürbare Veränderungen auslösen konnten, sind es die Statements Draghis, die Anleger und Analysten in ganz Europa mit großer Aufmerksamkeit verfolgen. Und nicht nur dort. Denn der Euro ist längst eine der weltweiten Leitwährungen, weshalb im Grunde die ganze Welt auf neue Mitteilungen aus der deutschen Bankenmetropole wartet. Schon seit Wochen wird darüber spekuliert, ob und wann die EZB endlich weitere Maßnahmen ergreifen wird, um der drohenden Deflation den Kampf anzusagen. Und der EZB-Chef befeuerte zuletzt mehrfach die Mutmaßungen. Draghi ließ erst zum Wochenbeginn verlautbaren, man könne sich bei der EZB durchaus vorstellen, schon bald aktiv zu werden. Eine Option scheint dabei ein großangelegtes Ankaufprogrammen von Staatsanleihen zu sein.
Flagge der EU

Welche Anleihen sollen gekauft werden? Wie deutlich fällt die Zinskorrektur aus?

Wenngleich schon hier Kritik laut wird, weil unklar ist, welche Anleihen im Fall der Fälle die richtigen in der momentanen Situation: Weitaus kritischer werten viele Analysten die Ankündigung, dass die Zentralbank möglicherweise abermals eine Lockerung der Geldpolitik vornehmen könnte. Inwieweit dies einer Deflation vorbeugen soll, will vielen Beobachtern nicht so recht einleuchten.

Eurokurs gibt allein nach Ankündigung merklich nach

Viele Skeptiker fordern, die EZB müsse den Weg zur Rückkehr zur Inflation ebnen, ähnlich, wie es derzeit in den USA vorbereitet wird. Dort verabschiedet man sich scheinbar allmählich von der bisherigen Nullzinspolitik, da die Wirtschaft langsam einen Aufstieg erlebt. Die rezessive Stimmung in Europa jedoch sieht man bei der Europäischen Zentralbank als Grund, um über eine erneute Zinssenkung nachzudenken. Die möglichen unbegrenzten Anleihenankäufe stufen aber viele Experten – vor allem vor dem Hintergrund ähnlicher Aktionen in der Vergangenheit – als erfolgversprechende Maßnahme ein, um sich wieder einer gemäßigten Inflation zu nähern. Der Euro-Kurs hingegen schwächelte schon nach ersten Erwägungen rund um eine wiederholte Zinssenkung. Insofern geht das Konzept des vergangenen EZB-Treffens also mit Blick auf den Devisenmarkt durchaus auf.

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