Dax sinkt dank US-Börsen auf 12-Monats-Tiefpunkt

Kaum hatten die Börsianer zur Mitte der aktuellen Handelswoche die Hoffnung, der Deutsche Aktienindex und somit die Deutsche Börse insgesamt könnte sich endlich wieder fangen und nach der schlechten Phase zur alten Stärke zurückfinden, stürzt der DAX nun sogar noch deutlicher ab. Dabei hatte sich der anhaltende Trend schon am Donnerstag an den Börsen in den USA abgezeichnet. Dort waren die Aktienkurse fast flächendeckend abgestürzt – mehr oder weniger deutlich. Und wie so oft zieht die Deutsche Börse nach.

Droht der erneute Absturz des Deutschen Aktienindex?

Die abkühlende Weltwirtschaft, so die Analysen, ist der derzeit wichtigste Faktor, der zu den Verlusten an den großen Börsen führt. Am letzten Tag der Woche sank der DAX binnen weniger Stunden schließlich doch unter die so wichtige Marke von 9.000 Punkte und pendelte sich dort ein. Einen schlechteren Stand hatte der Deutsche Aktienindex im wahrsten Sinne des Wortes seit fast einem Jahr nicht mehr. Die Rezession greift also weiter um sich. Die kurze Beruhigung des Dax konnte also doch nicht die Trendwende einläuten. Vor allem die Vorgaben des Dow Jones (ein Minus von fast zwei Prozent am Donnerstag) ließen auch den deutschen Leitindex weiter einbrechen.

Weidmann kritisiert niedrige Zinssätze als ursächlich

Für Experten wie Jens Weidmann, seines Zeichens Präsident der Deutschen Bundesbank, ist es vor allem der Mix aus der von der Europäischen Zentralbank verursachten hohen Liquidität auf dem Kapitalmarkt in der EU und dem niedrigen Zinsniveau, der ein hohes Risiko für die weltweite Wirtschaft darstelle. Weidmann äußerte diese Bedenken letztlich auch in seiner Eigenschaft als Mitglied des EZB-Rats. Währenddessen fällt das Wirtschaftswachstum innerhalb der Eurozone schlicht zu gering aus.

Auch aus Japan kommen schlechte Zahlen

Nicht nur die US-Börsen stehen unter Beobachtung durch europäische Anleger. Auch die asiatischen Indizes wie der Nikkei 225 spielen eine zentrale Rolle für den DAX und andere wichtige deutsche Werte. Zugleich verliert die Gemeinschaftswährung Euro im Handel in Asien weiterhin an Boden. Mit Spannung werden dabei gerade auch die Zahlen nationaler Unternehmen wie VW oder Lufthansa erwartet. Beide Konzerne machen ihre aktuellen Absatzzahlen publik. Wie so oft bei problematischen Lagen an den größten Börsen stehen also einmal mehr im gleichen Maße die Devisenkurse unter Druck.